Peter Hammill – Chameleon In The Shadow Of The Night The Silent Corner & The Empty Stage In Camera Nadir’s Big Chance

Im Sommer 1972 hatte die erste Version der legendären Art-Rock-Band Van der Graaf Generator fertig. Aber kurioserweise blieb die Band zusammen und begleitete von 1973 bis 1975 Bandboss Peter Hammill auf vier Soloalben, chameleon in the shadow of the night 4 war der Nachfolger von FOOL’s MATE, bot aber eher Singer/Songwritertum statt einfachem Pop. Solo- und Band-Hammill mischten sich auf diesem Album gekonnt. Songs wie „Slender Threads“ und „Easy To Slip Away“ waren versponnene Ausdrücke von Hammills Lyrik, während das krude „In The Black Room“ eher an den Van-der-Graaf-Livesound erinnerte. Die Linie wurde auf dem ’74er Album THE SILENT CORNER & the empty STABE 4 perfektioniert. Starke Eindrücke hinterließen „Modern“ und „Red Shift“ mit Randy California von Spirit als prominentem Gast. Zwischen lauten Rocktönen dominierten immerwieder ein sanftes Piano und ein ausdrucksstarkes Mellotron. Hier spielte keine Band, die Beiträge von Hugh Banton, David Jackson und Guy Evans fungierten eher als Tupfer auf dem von Peter Hammill ausgebreiteten Klangteppich. Diesen Eindruck verstärkte das beste Album dieser Periode: in CAMERA 5 von 1974. Die erste LP-Seite war wie aus einem Guss. Songs wie „Again“ und „The Comet, The Course, The Tail wurden später Standards in Hammills Solokonzerten. „Gog / Magog“ war eine gespenstische, opulente Klangmalerei. Das 1975er Album nadir’s big chance 4 hingegen bedeutete einen kompletten Stilbruch. Peter Hammill holte seine Fender Stratocaster aus dem Schrank, die Band war wieder Band und bot ange-punkte Songs wie das Titelstück. Später erklärten Musiker wie John Lydon (Sex Pistols, PIL und Mark E. Smith (The Fall) von diesem Album inspiriert worden zu sein. Zwar gelten The Stooges zu Recht als „Godfather“ des Genres, doch wie „Sounds“ 1979 schrieb, orakelte Hammill bereits 1975 die Punk-Szene voraus, um sich danach aber den Van-der-Graaf-Generator-Alben GODBLUFF [1975). still Life und WORLD RECORD (beide 1976) zu widmen. Viele Kritiker sind auch noch heute der Meinung, dass es sich bei diesen drei Alben um Van der Graaf Generators stärksten Output handelt. Peter Hammills Soloalben der 70er Jahre führten auf direktem Weg dahin. VÖ: 25.9.