Pete Yorn – Back&Fourth

Softrock: Jäger des verlorenen Gesichts. Pete Yorns erste Platte nach drei Jahren Abstinenz ist für den Folkrock das, was Eminems Comeback fürden HipHop ist: ganz schön wurscht. Nach einer Zeit des perfektionierten Selbstkopierens und einer Erholungspause davon kehren beide nun vermeintlich frisch, fromm, fröhlich, frei zurück ans Werk – Yorn nennt sein viertes Album sogar mehrdeutig BACK & FOIRTH -, aber ein Fortschritt ist hier nicht zu hören. Der 34-Jährige singt spätestens seit seiner zweiten Platte beliebig wirkende Texte über herkömmliche Melodien, seine Songs erinnern wie gehabt hier an R.E.M., da an Ryan Adams, ohne aber jemals deren Charakteren nahezukommen. Der größte Fehler seiner Karriere war das grandiose Cover von The Smiths‚ „Panic“ (auf einer Sonderedition seines Debüts MliSICFORTHEMORNINCiAFTER erhältlich). Damit hat er sich einen Bruch gehoben, von dem er sich bis heute nicht erholen konnte und der ihn und seine Umwelt wohl zeitlebens auf seine immerwährende Unterlegenheit hinweisen wird. Trost könnte ihn im September ereilen: Dann erscheint in einem Versuch, den Gainsbourg und die Bardot zu imitieren, sein gemeinsames Album mit Scarlett Johansson, BREAK IIP. Sollte sich Johanssons musikalisches Talent darauf ebenso in Grenzen halten wie auf ihrem Waits-Tributalbum, wird Yorn zumindest dann eine Ahnung davon erhalten, was es heißt, Morrissey zu sein.

VÖ: 24.7. www.peteyorn.com