Pete Philly :: One
Allein, allein: Auf seinem Solo-Debüt nimmt der holländische MC Pete Philly die Dinge selbst in die Hand. Der Ergebnis: farbenfroher, liebevoll inszenierter Smooth-Rap.
Natürlich fragt man sich zunächst, ob das so eine gute Idee ist. Pete Philly & Perquisite, das war immerhin acht Jahre lang eine funktionierende Dualität, der man die europäische Herkunft so gar nicht anhörte und die unter anderem US-Stars wie Talib Kweli und Kanye West begeisterte. Dass One kein Abschied sein soll, sondern lediglich eine Pause, ist insofern beruhigend, wobei die eigentliche Erkenntnis eine andere ist. Pete Philly kann’s auch ohne seinen Stammproduzenten. Sicher, der kreative Dialog fehlt, man erkennt sehr genau, wo die geschmacklichen Präferenzen des Mannes liegen, der plötzlich nicht nur Rapper, sondern auch erstaunlich variabler Sänger, Beatboxer und Arrangeur ist. Er kreuzt seinen HipHop mit Soul, Blues und Jazz und bedient sich dabei an einer breiten Palette unterschiedlicher Mittel. Mal ist es neben seiner Stimme das Klavier oder ein E-Piano, das die Akzente setzt, mal reitet er auf aufwendig gestalteten Arrangements aus Streicher-Samples und Stakkato-Beats („Ain’t That Shit True“), mal spielt er einfach den Blues („Mirror“). Dabei gelingt es ihm, eine Grundstimmung zu schaffen, die mit ihrer ostentativen Nachdenklichkeit gut zur Schwarz-Weiß-Optik des Covers passt. Wer da das Verspielte vermisst: Mit „Open Loops“ wurde eine Bonus-CD beigelegt, die eher Mixtape-Charakter hat.
Key Tracks: „True“, „What Do We Fight For“
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