Pete Blume – Demonstrieren: Sonntags

Alternative Rock im schlimmsten Sinne des Wortes: Pete Blume aus Hamburg sind nicht Kungfu, klingen aber so. Erinnern Sie sich noch an Kungfu? Kungfu war eine Band, die entstand, weil es mit Selig irgendwann zu Ende war. Das einzige Album hatte genau einen guten Song („Astronaut“), und bald war es auch mit Kungfu wieder vorbei. Erinnern Sie sich? Wenn nicht, ist das nicht so schlimm; es hätte Sie auch niemand gefragt, wenn da nicht Pete Blume auf der „Bildfläche“ erschienen wären. Diese Band kommt aus Hamburg, keiner heißt Peter, die Plattenfirma stellt im Begleitschreiben zum Album hanebüchene Vergleiche mit Tomte, Muff Potter, Elliott Smith, Niels Frevert und so an. Hören Sie nicht auf diesen Quatsch: Pete Blume klingen wie Kungfu! GENAU wie Kungfu! Was dann auch bedeutet: genauso schlimm wie Kungfu, wobei deren Alternative Rock bei aller Schrecklichkeit noch irgendwie frischer klang als Pete Blume heute. Die nämlich haben nicht mal einen guten Song, höchstens ein oder zwei mittelgute und viele schlechte. Liegt z.B. auch daran, dass hier überall eine „Scheiß doch-drauf‘-Attitüde vermittelt werden will, aber der Heavy Rock total perfekt produziert wurde. Die Idee, dass zwischenmenschliche Beziehungen immer auch eine politische Ebene haben, war Grundlage für das Album, und das ist ja als Idee schon mal gar nicht schlecht; leider wird das in den Songs kaum aufgegriffen. Pete Blume aus Hamburg: uninspiriertes, eingestaubtes 90er-Jahre-Herumgerocke, das nicht mal ein „Visions“-Leser gutfinden dürfte. VÖ: 22.2.

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