Pendikel – Reise ins Gewisse

Es muss ja nun wahrlich nicht alles und jeder „Pop“ sein, der im Popkulturbetrieb mitspielt. Und es gibt tatsächlich eben dort zu viele Mitspieler, die vor Harmlosigkeit strotzen und rein gar nichts wollen. Letzteres trifft auf Carsten Sandkämper und Oliver Klemm auf keinen Fall zu. Die beiden Männer, die zusammen Pendikel sind, wollen uns Geschichten vom Suchen erzählen (und tun dies de facto auch). Geschichten vom Suchen, die nicht zwangsläufig auch etwas mit Finden zu tun haben. So weit, so klug und vor allem: realistisch-realitätsnah. Doch wenn ein Album schon keinen Pop als (musikalische) Haltung transportiert, möchte man doch wenigstens auf gescheite Songs hoffen. Und wenn diese – aus welchen Gründen auch immer-nicht vorrätig sind, sind da noch Soundmöglichkeiten zwischen Gedröhne, Drone-Rock und Elektrogeplucker. Und eben diese Soundmöglichkeiten sind auf reise ins gewisse auch vorhanden. Aber leider so, dass ihnen in ihrer kunstvoll arrangierten Unentschiedenheit eins total abgeht: die Sexyness; Tagebucheinträge in bis zu 22 Bänden wären möglicherweise doch besser gewesen, die Inhalte zu transportieren, als diese Veröffentlichung in Form eines Albums. „Sperrige Musik“ ist eine extrem öde und zudem verbotene Kritikerfloskel, „sperrig“ sind manche Möbel nach dem Zusammenbauen. Musik kann, darf und muss manchmal Arbeit machen, sie kann auch eine Last sein – eine Belästigung jedoch sollte sie nicht werden. Und übrigens: Nach Diktat bei Wikipedia „Flatulenz“ eingegeben. Sehr darüber gefreut, dass in dem Artikel auch der Begriff „Kunstfurzer“ vorkommt. Kein Grund zur Ursache, Pendikel!

VÖ.15.2.

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