Pearl Jam
DARK MATTER
Republic/Universal (VÖ: 19.4.)
Die Flanell-Veteranen breiten die Arme aus wie lange nicht.
Dass DARK MATTER innerhalb von nur drei Wochen geschrieben und eingespielt wurde, ist nur eine Stellschraubendrehung, die auf den Antrieb von Produzent Andrew Watt (Ozzy Osbourne, Iggy Pop, The Rolling Stones) zurückgeht. Watt, selbst ein Ausnahmegitarrist, zu dessen frühen Vita-Einträgen ein (kurzlebiges) Supertrio mit Glenn Hughes und Jason Bonham zählt, weiß zudem um die Wichtigkeit solventer Soli und lässt Mike McCready hier so viel Gniedel-Spielraum wie nie.
AmazonDas alles wäre nichts wert, würden die Songs nichts taugen – doch die sind ausnahmslos gut. Erstmals seit dem Zweitwerk VS. im Band Kollektiv (zusammen mit Watt und Tour-Multiinstrumentalist Josh Klinghoffer) komponiert, wartet die Platte neben einer genuinen Gruppendynamik mit den memorabelsten Pearl-Jam-Melodien seit YIELD auf.
Von allen unter dem Grunge-Begriff summierten Bands aus Seattle schon immer diejenige, die dem klassischen Rock am nächsten war, gestehen sich Pearl Jam diesen Umstand auf DARK MATTER gänzlich ungeniert ein und lassen Petty/Lynne-Reminiszenzen („Wreckage“) oder Sechziger-Kinks-Pop-Rock („Something Special“) genauso wie einen partiell aufflackernden U2-Breitwandgestus nicht nur zu, sondern zelebrieren all dies mit der ihnen ebenso schon immer ureigenen, armausbreitenden Emotionalität.
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