Peace
In Love
Columbia/Sony Music 17.5.
Dieses Indie-Pop-Friedensangebot irritiert, weil man nicht ganz genau weiß, wo die Neulinge aus Birmingham hinwollen.
Sie fläzen sich auf dem Boden, bedeckt von einem rot gefärbten Tuch. Der Anblick erinnert an die Farbkleckse aus den Tagen, als The Stone Roses im Pop alles waren. Auch musikalisch geht einiges in Richtung des Manchester-Baggy-Rave. Im Falle von „Higher Than The Sun“ schon dem Titel nach. Für „Follow Baby“ und „Waste Of Paint“ haben Peace kräftig Grooves angerührt. Das bedeutet aber nicht, dass die Band ein eindeutig umrissenes Revival ansteuert. Auf ihrem ersten Album lassen sie nichts unversucht. Insel-Reporter sehen Vampire Weekend und Foals als wichtigen Ausgangspunkt, was angesichts von „Wraith“ und „Bloodshake“ hinkommt. „Toxic“ hört sich gar nicht nach Friedensstiftern, sondern nach rebellischen Libertines an. Für „Sugarstone“ haben sich Peace bei den späten Beatles bedient. Manchmal tragen sie auch komplett Uncooles wie in der Ballade „Float Forever“ zur Schau. Hier merkt man, dass sich diese Grünschnäbel im Zweifelsfall auch mal auf was von Sting einigen können. Genau, Sting. Kann man Peace so eine Chance geben? Klar. Sie sind gerade erst von der Schule in ihren Plattenvertrag gestolpert. Und Blur waren ja auch erst später die Besten.