Paul Oakenfold – A Lively Mind

Auch wenn er es persönlich sicherlich ganz anders sehen wird, zu den großen Erneuerern der Dance-Kultur zählte der englische DJ Paul Oakenfold noch nie, auch wenn ihn das Guinness-Buch der Rekorde als „größter DJ der Welt“ führt und er im Jahr 2003 den „Pioneer Of Dance Music Award aus den Händen der englischen Königin entgegennahm. Wer sich mit solchen Lorbeeren schmückt, der muß mehr zu bieten haben als angestaubte Trance-Sounds und Beats, die schon vor zehn Jahren nicht mehr als taufrisch gegolten hätten. Doch Paul Oakenfold ist offensichtlich der Meinung, damit auch im Jahr 2006 durchaus noch Pluspunkte sammeln zu können. Und mit Blick auf den amerikanischen Markt, auf dem sich seine wenig aufregende Mix-CD Another World schlappe 500.000 Mal verkaufte, dürfte er damit auch Recht behalten. Wer sich in den letzten Jahren allerdings nur ein wenig näher mit elektronisch erzeugter Dance-Musik auseinandergesetzt hat, dem muß A Lively Mind wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten vorkommen. Paul Oakenfold, der sich seit seinem ersten Soloalbum bunkka (2002) vor allem als Remixer und Filmmusik-Komponist („Passwort: Swordfish“, „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“) betätigt hat, ist sich nicht zu schade dazu, in Tracks wie „Praise The Lord“ und „Save The Last Trance For Me“ auf jeden Anspruch zu verzichten und einen breiigen Sound-Cocktail anzubieten, der seinesgleichen sucht. Nicht ganz so schlimm klingt im Vergleich zum Rest der Opener „Faster Kill Pussycat“, das Oakenfold zusammen mit Kelly Dayton von den Sneaker Pimps geschrieben hat und bei dem Schauspielerin Brittany Murphy („8 Mile“, „Sin City“)ihr Gesangsdebüt gibt. Und Frau Murphy ist nicht der einzige prominente Name, mit dem Paul Oakenfold auf A Lively Mind aufwartet. Für „Sex’N’Money“ arbeitete er mit Pharrell Williams zusammen, und bei „Set It Off“ gibt HipHop-Legende Grandmaster Flash ein kurzes Gastspiel.

www.pauloakenfold.com