Paul Kalkbrenner
Guten Tag
Paul Kalkbrenner Musik/Rough Trade 30.11.
Das neue Album des Techno-Superstars klingt fast so wie sein letztes.
Die Musik Paul Kalkbrenners nicht mehr zu mögen, weil der Berliner Produzent und DJ quasi aus Zufall (Film und Soundtrack Berlin Calling) zum Superstar und Alleinunterhalter der Dorfjugend geworden ist, sein „Sky And Sand“ sich seit hundert und ein paar zerquetschten Wochen in den Single-Charts aufhält, ist eine nette Marotte der popkulturellen Bescheidwisser, aber auch ein bisschen albern.
Das Bemerkenswerte ist, dass Kalkbrenner mit relativ okayem Techno zum Massenphänomen geworden ist – er ist ja kein Skrillex, David Guetta oder Tiesto. Auf seinem sechsten Album Guten Tag wird aber das evident, was sich schon auf dem Vorgänger Icke wieder angedeutet hat: Weil Kalkbrenner sich keine Mühe mehr geben muss für den Erfolg, arbeitet er nach dem Minimalprinzip: melodienselige, impressionistische Ambientflächen, dezente Abstraktionen, dazu bei Bedarf eine fette Kickdrum – fertig ist der Kalkbrenner-Track.
Neu ist, dass ganz vereinzelt ein paar ordentliche discoide Funkbässe die Musik kurzzeitig in eine neue Richtung lenken. Guten Tag hört sich gut durch, ist keine schlechte Platte, aber aus welchem Grund sollte man sich ein Album kaufen, das fast so ähnlich klingt wie seine Vorgänger?
Key Tracks: „Der Stabsvörnern“, „Das Gezabel“, „Speiseberndchen“