Paul Heaton – The Cross Eyed Rambler

Wenn Bands sich auflösen, gibt es immer diese eine offizielle Erklärung: „musikalische Differenzen“. The Beautiful South machten da eine Ausnahme, sie nannten vor einem Jahr zu große „musikalische Gemeinsamkeiten“ als Grund. Sie hatten andauernd Alben gemacht, die alle irgendwie ähnlich klangen. Kompliment also für so viel Selbsterkenntnis. Natürlich erwartete man auch von einem Soloalbum von Paul Heaton nicht viel Neues,schließlich war er Sänger und treibende Kraft der Band. Seine Stimme kann er in der Tat nicht verändern, seinen typisch englischen Wortwitz will er nicht verbergen. Doch da ist schon noch mehr auf the cross eyed rambler. Mit neuen Musikern an seiner Seite klingt der Engländer so frisch wie seit seligen Housemartins-Tagen nicht mehr. Damals begründete Paul Heaton zusammen mit Morrissey die moderne Britpop-Zeitrechnung, was ihm angesichts der countryesken Gemütlichkeit von The Beautiful South nie jemand wirklich anrechnete.Jetzt aber klingt der46-Jährige in „I Do“ halb so jung, wie er tatsächlich ist. Der Neo-Punk-Sound aus Yorkshire lässt schön grüßen. Eine schwungvolle Rockabilly-Einlage gehört jetzt schon mal zum Repertoire. Die mit Soul-Touch versetzte Single „Mermaids And Slaves“ erfreut das Gemüt. Da der Rest dieses Albums auch nicht zu verachten ist, muss man Paul Heaton wieder als ernst zu nehmende Option einstufen. Nennt es bloß nicht Dadpop!

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