Paul A. Woods :: Morrissey In Conversation: The Essentiel Interviews

"The Essential Interviews" des großen Außenseiters.

Dass Morrissey mit seinen Exegeten nicht sonderlich duldsam ist, wissen wir. „Ich hoffe, er beendet seine Tage sehr bald in einer Massenkarambolage auf der M3“, sagte er über den Smiths– Biografen Johnny Rogan, bevor er dessen Buch überhaupt gelesen hatte, und zuletzt zog sich der N ME mit dem reichlich doofen Versuch, ihn skandalträchtig zum Rassisten zu deuten, juristischen Ärger zu. Seine eigene Autobiografie wiederum, vor vier Jahren angekündigt [.Ihr solltet mit Namen, Fotos und Fingerabdrücken rechnen!“), lässt auf sich warten: wie konkurrenzlos souverän, witzig, treffend und scharf der Mann mit Worten umzugehen weiß, lässt sich derweil anhand dieser Interviewsammlung aus dem ersten Karriere-Vierteljahrhundert als genialer Superaußenseiter der Popwelt nachvollziehen. Die Ungeduld „echter“ Fansalierdings wird sie kaum mildern, denn die kennen die Texte spätestens aus dem Internet längst-exklusiv ist lediglich einen Das Interview, das Paul Morley (der Moz seit seiner Kindheit kennt und ihm als einer von wenigen in Sachen Geist und Witz mindestens nahekommt) 2006 für „Uncut“ führte, erscheint hier in voller Länge und ist ein absoluter Höhepunkt des modernen Musikjournalismus, nicht nur weil Morley Morrisseys Gesichtsreaktionen derart penibel und saukomisch, dabei aber realistisch mitprotokolliert („snigger/sneer/sigh/face/glance to the heavens and the hells“), dass es diesem selbst schwerfallen dürfte, das zu toppen.