Pan American – Quiet City

Du musst es laut anhören. Diese Gitarre, die den ersten Track „Before“ dominiert, in Tateinheit mit der (gefühlten) Mundharmonika, das ist Country & Western, Pan American style – dahin wird Bill Frisell auch noch kommen, wenn er so weitermacht und von der Americana- in die Pan-Americana-Phase übertritt, quiet city ist das fünfte Album des Labradford-Gitarristen Mark Nelson unter dem Namen Pan American, ein weiteres Kapitel voller Zischeln und Knistern aus dem sonischen Abenteuerland. Diesmal hat Nelson ein paar Gäste dabei, die mit Trompete, Flügelhorn und Percussion dieser hochartifiziellen Musik eine subtile Funkyness verleihen. Wie gut ein akustischer Bass zu Mikro-Techno der Kölner Schule kann, zeigt „Wing“. Selten läuft Nelson Gefahr, sich in Banalitäten zu verlieren, wenn er es aber tut, dann auch riehtig: Wenn er die Gitarre wie Peter Bursch zupft („Skylight“), das Flügelhorn dazu eine Melodie (keine Fläche) spielt, dann hat das zwar fast jazzige Qualitäten, wirkt aber deplatziert im Kontext eines Albums, auf dem die Echos der großen Ambient-Meister Brian Eno, Walter Carlos und Bill Laswell widerhallen.