Palace
Life After
Fiction/Caroline/Universal (VÖ: 12.7.)
Mit ihrem zweiten Album bleiben Palace dem Alternative Rock ihres Debüts treu.
Irgendwo da draußen ist immer 2004. Eine verrückte Zeit, in der Coldplay in den Musikredaktionen noch für Zungenschnalzen sorgten und das Keane-Debüt als großes Ding gegolten hat.
AmazonVon genau diesem Ort wurde uns Palaces LIFE AFTER ins Hier und Jetzt gebeamt. Für die erste Riege hätte das von Catherine Marks und Luke Smith produzierte Album auch damals nicht gereicht. Ihr gefühlsseliger Alternative Rock baut jedoch schnell eine geschlossene Atmosphäre auf. Für ihre Songs nehmen sich Marks und Smith dabei Zeit. Um Spannung zu erzeugen, wechselt die Band immer wieder das Lautstärkelevel. Rupert Turners Gitarren umschmeicheln geschickt Leo Wyndhams Gesang, Matt Hodges’ Schlagzeug versinkt im Hall. Palace spielen das Spiel der Sehnsucht, das jedoch viel zu schnell auserzählt ist und ab der Mitte des Albums zunehmend langweilt. Über die gesamte Spielzeit mangelt es den Songstrukturen und Melodieführungen schlichtweg an Abwechslung. Zu gleich klingen die einzelnen Stücke des Londoner
Trios, es fehlen wahre Highlights. Mit der Zeit stechen jedoch Tracks wie „Martyr“ und „Running Wild“ aus der Gleichheit heraus und erscheinen gleicher als die Gleichen.