Pajo :: 1968 Drag City/Rough Trade

David Pajos Alternative-Rock-Vita reicht bis in die Tage der Erfindung dessen, was wir Post-Punk nennen, er mischte beim Post- Rock mit und ist auf Alben folgender Bands und Musiker ganz vorbildlich aufgetaucht: Slint, King Kong, Palace Brothers, Stereolab, Royal Trux, The For Carnation, Matmos, Bonnie „Prince“ Billy. Tortoise, Zwan. Er hat die M-Serie als Aerial M und Papa M ins Leben gerufen. Dass David Pajo, der Super-Instrumentalist aus Louisville, Kentucky, eines Tages Soloalben aufnimmt, Singer/Songwriter-Alben muss man hinzufügen, die sich aus dem Schatz des US-lndierock und dem folkloristischen Kulturerbe Amerikas gleicher- maßen bedienen, war lange Zeit kaum vorstellbar. 1968 hat Pajo im Alleingang auf sei- nem Laptop gebastelt, es ist ein durchgängig ruhiges, in Akkorden und dahingemurmelten Melodien schwelgendes Album geworden, eins zum Fallenlassen, zum Hinsetzen und Hören. Genau hinhören bitte! Bei flüchtigem Konsum werden uns all die Geschichten verborgen bleiben, die sich aus dem intensiven Studium von Horrorfilmen und Sufi-Mystik speisen. So entspannt muss man sich erst- mal auseinander setzen mit seinen Albträu- men und die Bilder in Worte fassen, die einem tagaus, tagein begegnen. David Pajo tut das mit der Ausgeschlafenheit eines auch schon wieder alten Hasen. So ziemlich in der Mitte des Booklets stehen zwei Sätze, die mehr als ein Haufen Songtexte sagen: „In 1954 Frank Ash walked inlo his kitchen to cook up the innards of his victims. Two years later he died in the electhc chair“. Die Musik dazu spielt in einem Streichelzoo. VÖ: 14.8.

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