P.O.D. – Testify

Ihr letztes Album payable on death von 2003 war ein kommerzieller wie kreativer Flop: Nur eine Woche hielt sich das Werk in den Top 30 der deutschen Charts, schon war es vergessen und vorbei. Kein Vergleich zu der Euphorie und den Umsatzzahlen, die der Vorgänger satellite erzielte – mit sechs Millionen verkauften CDs und Hits wie „Alive“ , „Youth Of The Nation‘ und „Boom . Das Manifest einer Zeit und einer Bewegung – Nu Metal in voller Blüte. Doch der ist inzwischen Schnee von gestern, und auch Branchenführer wie Korn und Limp Bizkit müssen umdenken. Nur das Quartett aus San Diego bleibt bei seinem Stiefel, läßt ihn aber diesmal von Starproduzent Glen Ballard lu.a. Aerosmith, Alanis Morissette) polieren. Der hat zwar keinerlei Erfahrung mit hartem, heftigem Rock, wohl aber mit Massenkompatibilität. Und genau damit wollen, ja müssen P.O.D. ihr altes Publikum zurückerobern mit einer frischen Variante von satellite. Sänger Sonny, Gitarrist Truby, Bassist Traa und Drummer Wuv setzen alles daran, eingängige und somit verkaufsträchtige Songs in bewährter Manier zu schreiben. Mit messerscharfen Gitarren, polternden Drums und groovigem Baß kreieren sie einen wuchtigen Wall Of Sound. Und ein vitales Gebräu aus Metal, Punk und Reggae, das immer dann am stärksten ist, wenn P.O.D. es nicht einfach nur krachen lassen lund dann wie eine Kopie von Rage Against The Machine klingen], sondern eigene Akzente setzen. Etwa im grandiosen Opener „Roots In Stereo“, der an die Bad Brains erinnert, dem poppigen“.lf You Could See Me Now und dem hymnischen „This Time“. Dazwischen liegen viel uninspiriertes Gebolze, aber auch Stücke wie ..Let It Down , die schon fast eine Spurzu ruhig ausfallen. Insgesamt hat Produzent Glen Ballard also nicht zu viel Weichspüler bei testify eingesetzt, die Band aber auch nicht entscheidend nach vorne gebracht. Denn bei aller musikalischen Klasse – die großen Überraschungen bleiben aus. Die Neuerungen ebenso.

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