Oval :: DNA
Shitkatapult/Alive
Diese Raritätensammlung belegt noch einmal den Einfluss des Glitch.
Gute alte Zeit. Wie sie klingt. Bei Oval schubbert sie sich an Schaltkreisen, verliert sich zwischen Bits und Bytes, weiß nicht mehr weiter, so allein gelassen im digitalen Raum. DNA versammelt 25 seltene oder bislang noch nicht veröffentlichte Tracks des bahnbrechenden Projekts von Markus Popp aus den vergangenen Jahrzehnten. Und bietet vor allem die Möglichkeit, noch einmal zu hören, wie einerseits solitär, andererseits aber auch einflussreich der Ansatz von Oval war und immer noch ist. Das Genre Glitch, für das Popp einst die Grundlagen legte, mag mittlerweile wieder weitgehend verschwunden sein, aber seine Klangideen finden sich heute überall – von Industrial über Ambient bis Witch House. Spannender an DNA aber ist, noch einmal eine Entwicklung nachzuvollziehen, die Markus Popp zumindest teilweise vom Digitalen weg und hin zu seinem letztjährigen Album O, zu Gitarre und Schlagzeug geführt hat. Seltsamerweise wird seine Musik dadurch nicht wirklich organischer, weil er zwar von anderem Grundmaterial ausgeht, aber sein strukturelles Konzept nicht aufgibt. Wahrscheinlich ungewollt, aber doch nebenbei demaskiert Popp so auch den Mythos von der Kälte, die in den Maschinen wohnt, als das doofe Klischee, das er schon lange war.
R.E.M.
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