Out Hud – Let Us Never Speak Of It Again
Das könnte man jetzt mal Hausmusik nennen (Hausmusik für den abgeklärten Disco-Liebhaber, aber dazu später). Die Mitglieder von Oud Hud leben zusammen in New York, fünf Menschen und zwei Katzen, und auf dem einzigen mir bekannten Foto thront ein Riesen-Saurier auf einem Wandgemälde hinter einem irgendwie abwesenden Freak-Ensemble. Mit der Arbeit an ihren Platten soll das so gehen – zu Hause wird geprobt, gejammt und an den Songs gearbeitet. Aufgenommen haben Out Hud ihr zweites Album in Washington, bevor Keyboarder Justin Vandervolgen die Misch-Phase eröffnete: zerlegen, sortieren, eine neue Form finden. Macht alles in allem gut 18 Monate. Wer jetzt noch wissen mächte, was das für eine Musik ist, die so einen Haufen Zeit fressen kann, sollte es so schnell wie möglich erfahren: Es ist eine Disco-Platte geworden. Wenn man weiß, daß drei der Bandmitglieder ebenfalls bei!!! spielen und Bassist und DJ Tyler Pope beim LCD Soundsystem aktiv ist, hilft das schon ein bißchen weiter. Out Hud lieben es lang, etwas sperrig und mit vielen Steigerungen sechs, acht, elf Minuten im Kreis um ein, zwei Motive drehen, im Auf und Ab baden, alles kein Problem. Eindrucksvoll gelingt das in der Mitte der Platte („The Song So Good They Named It Thrice“), da verschwindet die Disco im peitschenden Gitarren-Groove. Anderenorts verspricht der Titel weit mehr, als die Musik hält: „Dear Mr. Bush, There Are Over 100 Words For Shit And Only One For Music. Fuck You, Out Hud“. Soviel zur Hausmusikgemeinschaft noch: Tyler Pope hat die Band kurz nach Fertigstellung des Albums verlassen, um sich komplett auf seine Verpflichtungen bei !!! und LCD Soundsystem zu konzentrieren.
VÖ: 21.3.
www.k7.com
Mehr News und Stories