Otis Redding – Otis Blue: Otis Redding sings soul – Collector’s edition

Als der aufstrebende Star des Soullabels Stax angespornt durch den Erfolg seiner Single I’ve Been Loving You Too Long“ im Sommer 1965 ins Studio ging, um zwischen zwei Live-Gigs sein drittes Album aufzunehmen, hatte er dafür zwar nur 24 Stunden (eine Tag- und eine Nachtschicht) Zeit. Dafür stand ihm mit der legendären Houseband der Firma (u.a. Steve Cropper, Isaac Hayes, Booker T.Jones, Donald „Duck“ Dunn, Wayne und Al Jackson) ein in Hochform befindliches A-Team zur Seite. Was der Hörer hier erlebt, ist aber vor allem die Performance eines Interpreten in his prime, inspiriert durch Songmaterial der allerersten Sorte: Von den elf Stücken des Originalalbums dürfen sechs ohne irgendeine Übertreibung als Klassiker angesehen werden. Kein einziges war ein bloßer Füller. Mehr als ein Viertel der Songs stammte aus der Feder von Reddings einige Monate zuvor erschossenem Idol Sam Cooke. Der Kontrast zwischen Cookes samtig-elegantem Vortragsstil und Otis Reddings raukehliger Inbrunst gab diesen Covers einen speziellen Reiz. Reddings Version des damals aktuellen Rolling-Stones-Hits „Satisfaction“geriet explosiv. Seine eigenen Kompositionen wie das hitzige „Respect“ und die bluesige Ballade „l’ve Been Loving You Too Long“ entwickelten später noch ein beachtliches Eigenleben- ersteres vor allem in einer berühmten Fassung von Aretha Franklin, letzteres u.a. im Repertoire der Stones. Die raue Intensität und Direktheit dieser Aufnahmen ist der denkbar größte Kontrast zu den glatt polierten, sterilen Fließbandproduktionen, die die US-Musikindustrie heute unter den Etiketten „Soul“ und „R’n’B“ größtenteils ausstößt. In der Collector’s Edition“ kommt dieser Meilenstein sowohl in der Mono-als auch in der Stereo-Version, dazu gibt’s zwei rare B-Seiten, zwei Handvoll-Livetracks und noch ein paar Alternate Versions.

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