Original Silence – The Second Original Silence

Wer wie der deutsche Freejazz-Pionier Peter Brötzmann, dessen Musik der von Original Silence nicht unähnlich ist, 40 und mehr Jahre im Dienste der Avantgarde tätig ist, wird selber zu etwas, was er nie sein wollte: ein Traditionsbewahrer. Das Dilemma der Alten wird zur Hypothek von zeitgenössischen Freejazzern wie Original Silence, der Supergroup mit Thurston Moore (Sonic Youth), Jim O’Rourke und dem schwedischen Saxophonisten Mats Gustafsson. Die no-wavige Funkyness im ersten Track „Argument Left Hanging – Rubber Cement“ führt in die Irre. Es gibt keinen nennenswerten Richtungswechsel, alles bleibt beim Alten: musikalische Kakaophonie mit Wurzeln im Freejazz der 60er und im Punk der 70er – intensiver, ultrabrutaler Rhythm’n’Noise. Was man Original Silence vorwerfen kann, wenn in diesem Zusammenhang schon immer die Namen Albert Ayler und John Coltrane fallen müssen: Deren Musik in ihren Spätphasen entbehrte nicht einer rudimentären Melodiosität und einer erheblichen Spiritualität. Original Silence ist zu oft noise for noise’s sake.

VÖ: 20.2.

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