Orbital – Blue Album

Phil und Paul Hartnoll wollen nicht mehr Orbital sein. blue album ist das letzte Album der beiden Brüder. Es geht schon irgendwie gut los mit „Transient“, einem spooky Ambient Track, der sich auch nicht zu schade ist, eine Verbeugung vor den aktuellen Kraftwerk zu machen. Metallisches Digitalgeblubberaus „Vitamin“ trifft orchestrale Synthie-Streicher und- Spinett. Wer wissen will, was Orbital ausmacht, soll sich diesen Track anhören. „Transient“ ist das Konzentrat des Duos und hätte einen schönen Schlusspunkt abgegeben, die Summe aus 15 Jahren Ambient-Techno-Rave. Aber blue album macht weiter. Mit Kraftwerk-Zitaten, vor allem aber mit Old-School-Orbital-Zitaten. Aus jeder Sound-Pore quillt der Schweiß der famosen Elektro-Prog-Suite „The Box“. Im Gegensatz zu der weiß der Electro-Techno-Rave-Rock des blue album allerdings nicht genau, wo er hinwill. Hier ein Effekt, da ein Effekt, ein paar Gastsänger [Lisa Gerrard und die Sparksl – Retro-Techno, wie von Caspar David Friedrich gemalt. Der 2002er Soundtrack octane wäre ein würdigeres Abschiedsgeschenk gewesen.