Operator Please :: Gloves

Brille/Alive

Pop: Aus dem Disney-Club direkt in die Frührente

Das ist jetzt nicht böse gemeint: Aber Operator Please gründeten sich nicht nur an einer High School, sie sehen nicht nur aus wie entsprungen aus dem nachmittäglichen Disney-Club, sie klingen auch so. Und das umso mehr auf ihrem zweiten Album GLOVES. War das Debüt noch geprägt von einer fast verzweifelten Hysterie und einer nicht übermäßig nostalgischen Punk-Attitüde, versucht das australische Quintett nun allzu demonstrativ, erwachsen zu werden. Die Stimme von Amandah Wilkinson überschlägt sich kaum noch, die Gitarren versuchen, distinguiert zu klingen und die Keyboards kleistern dafür alles systematisch voll. Das Tempo ist nie zu langsam und nie zu schnell, die Melodien routiniert und die Stimmung wenig euphorisch, um nicht zu sagen: frühvergreist. Auf GLOVES ringen junge Menschen allzu verbissen um künstlerische Weiterentwicklung. Wären Operator Please noch an der Schule, hätten sie sich jetzt eine Zwei Plus verdient. Weil sie aber nicht mehr an der Schule sind, haben sie ein Problem: Sie haben ihr Alleinstellungsmerkmal, die naive Unbekümmertheit, aufgegeben und im Gegenzug nur eins bekommen: netten Durchschnittspop.

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