One Two Three Four – Who’s Goin‘ Down

Es ist kein großes Geheimnis, aber es ist eines, dem an anderer Stelle in diesem Heft aus gutem Grund nachgegangen wird: Wieso gelingt es vor allem so vielen Kapellen aus Schweden so überzeugend, ihre (alten) US und GB-Vorbilder nachzuahmen? Und im Fall des Debüts der Hamburger Band One Two Three Four darf man die Gegenfrage stellen: Wieso gelingt das deutschen Bands, die Ähnliches im Sinn haben, meist nicht halb so gut leine andere Frage wäre freilich: Ja muß das denn überhaupt sein?. One Two Three Four spielten bereits im Vorprogramm von Mando Diao, so daß es dort den direkten Vergleich mit einer Schwedenbande gab, die sich stilistisch ebenso an der guten und alten Beatmusik orientiert – und dabei ein so stilsicheres wie vor allem furioses Spektakel entfacht, daß inzwischen schon Poesiealbumformat-Bnefchen mit Ticket-Betteleien für deren längst ausverkaufte Herbsttour diese Redaktion erreichen. Who’s Goin‘ Down ist versiert gespielt, kommt mit ein paar zuweilen angenehm schluffigen, irgendwie hintenrum zusammengeschraubten Songs daher, die vielleicht auch von einer Kapelle wie den Libertines stammen könnten, hätten die nicht ein so verdammtes Genie in ihren Reihen (gehabt). Man mag es schon nicht mehr lesen, aber es bleibt die Wahrheit: Diese Band macht eigentlich nichts falsch. Es ergeht keine Handlungsanweisung (wer sind wir denn auch?!). Nur eine Vermißtenanzeige. Vermißt wird: ein Gefühl. Ein Gefühl von Scheißegal. Und vom Dafürsterbenwürden. Im gleichen Moment. Nenne es: Feuer. VÖ: 31.10.

www.onetwothreefour.de