OMD

English Electric

BMG Rights/Rough Trade

Der Synthie-Pop der vermeintlichen Kultband aus England klingt immer noch genau wie damals vor drei Jahrzehnten.

Die Behauptung, dass sich niemand mehr an die 80er-Jahre erinnern kann, der damals tatsächlich dabei gewesen ist, machen sich OMD schamlos zunutze. Die inszenieren sich nämlich seit ihrer Wiedervereinigung im Jahr 2006 als Kultband aus jenen dunklen Tagen, als sie noch Orchestral Manoeuvres In The Dark hießen. Tatsächlich aber war ihr Synthie-Pop schon immer ein arg einfallsloser, aber selbstverständlich radiofreundlicher Abklatsch der Musik weitaus innovativerer Kollegen wie The Human League, Heaven 17 oder Yazoo. ENGLISH ELECTRIC, das zwölfte OMD-Album und das dritte seit dem Comeback, knüpft an diese Tradition an: Weitgehend ereignislos, aber immer ein wenig melancholisch piepsen die Vintage-Synthesizer zu stets mittelschnellen, eintönigen 4/4-Rhythmen. Aber immerhin jene, die einst dabei gewesen sind, können nun ihren Enkeln ENGLISH ELECTRIC vorspielen und sagen: Hör mal, so klang das damals, als Opa noch jung war.