Auf dem letzten Drittel des Weges vom House zur Bar gehen dem Berliner DJ und Clubpop-Produzenten auch noch die letzten Ideen verloren.

Es simpel und straight zu halten, nichts dagegen. Alles Verspielte oder gar Vertrackte aussperren, durch größtmögliche Verständlichkeit viele Menschen erreichen, das kann doch so verkehrt nicht sein, wenn wir von Pop sprechen. Aber wer dann auch noch nur solche Akkorde durchgreift, die ihm die Begleitautomatik seines Keyboards vorzuschlagen scheint, und wer seine Disco-, House- und 90s-Barmusik-Klischees in einem Sound und Tempo aneinanderreiht, als müsste man dies selbst frisch operierten Herzpatienten zumuten können, der kann nicht ernsthaft damit rechnen, dass seine Musik Menschen bewegt. Oliver Koletzki will wohl aber auch gar nicht bewegen. Es steckt, trotz gegensätzlicher Behauptung, no „Soul“ in dieser Musik. Es würde nicht einmal helfen, wenn die Gastsänger statt Axel Bosse und Jan Blomqvist Al Green oder Marvin Gaye hießen. Koletzki hat auch kein Geheimnis – nur eine job description. Die besagt: Die Leute wollen eine gute Zeit bereitet bekommen – von dir! … Aber warum wollen die das? Vermutlich, weil es in deren job description steht. Himmel!