Oh, Napoleon :: Yearbook

Universal

Formatradiogitarrenpop von fast zeitloser Zielgruppenorientierung.

Wer 2011 tatsächlich noch der Meinung ist, dass jemandes Lieblingsmusik grundliegende Dinge über dessen Charakter oder auch nur über den Coolness-Faktor oder seine Eignung als Sexualpartner aussagt, hat wohl zu heiß in Jahrzehnten wie den Siebzigern, Achtzigern oder Neunzigern gebadet. Heute durchleben selbst endsympathische Freigeister ernst zu nehmende Supertramp-Phasen, und es posten einen Menschen mit schönster Seele und angenehmem Äußeren obskure Eurodisco-Playlisten zu. Doch Oh, Napoleon, wer hört sich das denn an? Mit so gestrigen Zielgruppen-Klischees mag man das Debüt der Band aus Krefeld bewerfen, wie es uns mit Radioformatpop-Klischees zuwirft. Jemand wie Aimee Mann hat aus solchen Zutaten – die Nähe der Gitarrensaiten pickenden Singer/Songwriterei, die einfühlsame Frauenstimme, etwas mehr Opulenz im Refrain – großartige Popsongs gemacht. Aber wer das kompositorische Talent der Mann nicht hat, produziert daraus nur Musik, die nichts ist außer weich.

Key Tracks: –