Nouvelle Vague – Bande Á Part

Alben mit Coverversionen sind in der Mehrzahl langweilig. Das Ganze zum Bandkonzept auszuweiten, verbietet sich geradezu. Aber was machen Marc Collin und Olivier Libaux? Bringen nachdem Überraschungserfolg mit ihrem Debüt vor zwei Jahren noch eine Songsammlung heraus, die auf derselben Idee basiert: Lolitastimme mit französischem Akzent haucht Klassiker aus der Zeit von Punk und New Wave zum sanften Klang der Akustikgitarre, so daß man das Gefühl hat, man sitze in einer brasilianischen Bossa-Nova-Bar. Rebellische Punk-Rock-Songs im Easy-Listening-Gewand – eigentlich ein unerträglicher Gedanke, aber es ist ja gutgegangen. Dieses Mal ist es nicht anders. Mit bände a part, benannt nach einem Film von Jean-Luc Godard, orientieren sich Nouvelle Vague bei ihrer Auswahl mehr in Richtung Electro und Synthesizer-Pop, wie Stücke von New Order, Yazoo, Heaven 17 und Visage zeigen. Natürlich hört man auch da nichts vom ursprünglichen Sound. Ausnahme ist vielleicht „Bela Lugosi s Dead , wo der finstere Totentanz von Bauhaus schon sehr gegenwärtig wird. „Fade To Grey“ von Visage gehört mit den Tönen eines Akkordeons zu den Höhepunkten des Albums. Ebenso der jazzige Schunkelrhythmus in „Dancing With Myself“ und das an Caetano Veloso erinnernde Arrangement in Blondies „Heart Of Glass“. Auf den Gedanken, „I Can’t Escape Myself“ von The Sound in eine Art Countrysong umzuwandeln, kommt auch nicht jeder. Angeblich sollen für dieses Album 25 Stücke aufgenommen worden sein, von denen schließlich U ausgewählt wurden. Durchs Sieb fielen unter anderem „Relax“ von Frankie Goes To Hollywood und „Eisbär“ von Grauzone. Die möchte man nun eigentlich auch noch hören. Collin und Libaux machen es so gut, daß womöglich sogar ein dritter Versuch lohnt.

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