Nosliw – Mittendrin
Seinen Namen nehmen wir einfach mal so hin, obwohl es schon bei Knarf Rellöm nicht wirklich witzig war, wenn einer seinen richtigen Namen so umdreht, dass es auch bestimmt jeder merkt. Eric Wilson geht dabei noch etwas weiter, sein Schriftzug entspricht genau dem des bekannten amerikanischen Sportartikelherstellers Wilson. Wenn das mal keinen Ärger gibt. Man wird vom Bonner Reggae-Sänger und seinem Debütalbum mittendrin Notiz nehmen, soviel scheint jetzt schon sicher zu sein. Das Erste, was man an dem Kerl mögen muss, ist seine entspannte Stimme, die selbst bei Partyhymnen wie „Alarm“ nicht ihre Wärme verliert. Angenehm ist auch Wilsons, pardon!… Nosliws Neigung, sich in Zeiten der Dancehall-Dominanz weitgehend zum melodischen Stil des Roots-Reggae zu bekennen, den er bei Bedarf um eine Soul-Note erweitert. Zudem gibt der 29-Jährige nicht nur Liebeslieder zum Besten. Ganz im Sinne Bob Marleys mahnt der Sohn eines Senegalesen und einer Österreicherin in klar verständlichen Worten die Beseitigung von Not und Armut in der Welt an. „Es ist an der Zeit, dass ihr alle endlich handelt, also wartet nicht zu lange“, fordert Nosliw beherzt. Auch seine Empörung über Nummer-1-Hits der Techno-Tyrannen Scooter bringt er so zum Ausdruck. Da kann man verstehen, warum einige schon vorab über Nosliw in Jubelstürme ausgebrochen sind und seinen Namen in einem Atemzug mit denen der bisherigen Reggae-Anführer aus Deutschland nannten: Gentleman und Seeed.
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