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Innovative Leisure /Al!ve 1.3.
Jason Chung recycelt seine elektronischen Weltraum-Beats.
Als vor drei Jahren Drift auf der Bildfläche erschien, passte das Album des heute 27-jährigen Produzenten Jason Chung aus L. A. mit seinen melancholisch-futuristischen Beats so gar nicht zu den knallbunten Wonky-Trends von Hudson Mohawke und Co., verdiente sich aber mit Ambient und auf der Warp-Schule gelernten Experimenten seine Meriten als Geheimtipp. Eine Weiterentwicklung seines Sounds hat – zwischen diversen Remixen für u.a. The xx und Flying Lotus – in den drei Jahren zwischen den Alben weniger stattgefunden. Noch immer puckern die Beats sanft vor sich hin, tragen verspielte Synthesizer auf ihren schmalen Schultern und spielen vor allem nachts groß auf. „Snap“ könnte ein Outtake von 2009 sein. Klingt alles gut, aber auch fast schon „nett“. Tracks wie „Safe“ und „Phase III“ sind zu spannungsarm, um Akzente zu setzen und sprechen mehr von Stagnation als von neuen Aufgaben. Neu sind die Vocalbeiträge von Blonde-Redhead-Sängerin Kazu Makino und Pop-Styler Toro Y Moi, die sich von einer gemeinsamen Tour kennen. Wer von Drift seinerzeit nicht genug bekam, sollte sich verpflichtet fühlen, hier reinzuhören. Ein großer Wurf ist Jason Chung dennoch nicht gelungen.