Nord – Breitband

Deutschsprachige Popmusik hat den Nimbus des Besonderen schon längst verloren. Heute ist es für Newcomer-Bands fast normal geworden, sich in der eigenen Sprache auszudrücken. Das Duo Nord beschreitet auf seinem Debütalbum breitband einen neuen Weg. der sich nicht an bekannten Vorbildern festmachen lässt. Die leicht melancholische Grundstimmung vieler Songs passt perfekt in die Zeit. Hier geht es nicht mehr um das noch vor Jahren so beliebte Höher und Weiter, sondern um den ganz persönlichen Mikrokosmos, mit all den kleinen Sorgen und Nöten. Und das wird hier über weite Strecken von Victor und Andre nicht nur witzig und sehr smart erzählt, sondern auch mit ein paar angenehm unprätentiösen Melodien angereichert. Wehleidigkeit spielt in Songs wie „Willkommen “ oder „Stern“ keine Rolle. Die grundsätzlich positive Lebenseinstellung zieht sich wie ein roter Faden durch alle elf Tracks. Nord setzen bei ihren musikalischen Wanderungen zwischendurch auch auf rockige Töne und verwenden auch andere, ungewohnte Klangfarben. Ihrer Erklärung, „Wir machen Drum n’Sass-TripHop-Atternative-Britpop mit deutschen Texten“, darf man nur bedingt Glauben schenken. Musikalisch bewegen sich Nord weitgehend auf vertrauten Bahnen, ohne dabei auf plakative Motive zu setzen. Und genau da liegt die Stärke dieser Platte, die sich erst nach drei, vier Durchgängen richtig aufdrängt.