Nonpareils

Scented Pictures

Ein Leben nach den Liars: Die Klang-Experimente von Aaron Hemphill lassen einen frösteln.

17 Jahre lang war Aaron Hemphill der Gitarrist der Liars. 17 Jahre lang, in denen die Band vor allem damit beschäftigt war, Erwartungen zu unterlaufen. Kein Wunder also, dass Hemphill nun auf seinem Solodebüt als Nonpareils nicht das tut, was man von einem Gitarristen erwartet. Nein, eher das Gegenteil: Irgendwo auf SCENTED PICTURES mögen auch Gitarren versteckt sein, aber die sind so bearbeitet, dass man sie nicht als solche erkennt, oder sie verschwinden gleich unter dem mächtigen Berg aus fiesen, kantigen Computer­tönen.

Denn das vor allem ist SCENTED PICTURES: ein Trümmer­haufen aus allem, was die moderne Klangerzeugung so hergibt. Gemeines Schaben, nervenzerrüttendes Splittern und irritierendes Spratzeln zerstören systematisch die doch immer mal wieder kurz aufscheinenden Melodien und die gelegentlich ins Nichts stolpernden Beats. Mit der radikalen Zerstörung von Popstrukturen hat sich der seit zwei Jahren in Berlin lebende Hemphill also konzeptionell gar nicht so weit von den Liars entfernt. Im Klangbild aber findet er eine eigene, sehr viel weniger versponnenere, stattdessen industriellere, nahezu arktische Atmosphäre, die einen frösteln lässt.

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