Nitty Gritty Dirt Band – Welcome To Woody Creek

Damals in den Siebzigern galt die Nitty Gritty Dirt Band Countryrock-Connaisseuren als das einzig Wahre: Was sie spielten, war weniger poliert als bei den Eagles, weniger poppig als bei Poco und hatte nichts von der Freakyness der frühen, ganz famosen Flying Burrito Brothers. Auf UNCLE CHARLIE AND HIS DOG TEDDY und dem ersten Teil der will the circle be unbro-KEN-Trilogie (mit Gaststars wie Maybelle Carter, Earl Scruggs, Doc Watson und Roy Acuff] ging’s bodenständig zu, pochte die Musik im Puls von Oldtime-Country, Bluegrass und Mountain Music. Die Jahre zogen ins Land, irgendwann war dann Schluss mit Nitty Gntty, und die Dirt Band klang poliert, poppig und kein bisschen schmutzig. Viel haben sie – von den ciRCLE-Sequels abgesehen – seither nicht mehr gerissen. So gesehen, ist welcome to Woody creek eine angenehme Überraschung. Gründungsmitglied John McEuen ist zurückgekehrt und hat mit Jeff Hanna, Jimmie Fadden und Jimmy Ibbotson sowie Bob Carpenter in dem Rocky-Mountains-Kaff Woody Creek ein schön entspanntes Album aufgenommen, das mit flockigen Country-Tunes, feinen Folkballaden und zwei Covers aufwartet: Gram Parsons‚ „She“ ist eines der Highlights des Sets, „Get Back “ von den Beatles wirkt in diesem Kontext indes – ähem – etwas gewöhnungsbedürftig. Da und dort mag der Purist pikiert „Mainstream“ murmeln. Alles halb so wild. Welcome back, you old Nitty Gritties!