Nite Jewel :: One Second Of Love
Secretly Canadian/Cargo
Das neue Album von Ramona Gonzalez – zwischen Singer/Songwriter- und Dance-Pop.
Den Schlüssel zum aktuellen Album von Nite Jewel findet man bei dem Label, auf dem es veröffentlicht wird, oder besser: beim Abstand dieses Labels zu einem anderen, auf dem Ramona Gonzalez auch schon mal ihre Musik herausgebracht hat. Das – vereinfacht ausgedrückt – Americana-Label Secretly Canadian liegt sehr weit weg vom Neo-Disco-Schick von Italians Do It Better. Aber genau in diesem Bezugsrahmen, zwischen Singer/Songwriter- und Dance-Pop bewegt sich One Second Of Love. Ramona Gonzalez hat in den vergangenen vier Jahren eine Handvoll 7-Inches, 12-Inches und LPs herausgebracht mit einer ziemlichen Lo-Fi-Extravaganza. Deshalb salbadern die Fachleute beim ersten „großen“ (heißt: auf breiter Basis erhältlichen) Album der Musikerin aus L.A. gleich von einem reifen Werk. Das ist natürlich Quatsch. Die zehn Songs verstecken sich sehr unreif hinter einem chill-wavigen Hall. Ein Stück wie „This Story“, normalerweise der feuchte Traum eines jeden Songwriter-Schmalz-Anhängers, haut Nite Jewel mit einem penetranten 80er-Jahre-Schlagzeug zu Klump. „Mind & Eyes“ und „In The Dark“, sind die Songs, die Sade nie gewagt hat, aufzunehmen. Das ist alles schön und gut und vor allem Pop, aber Musik von dieser erhabenen Ranzigkeit ist leider auf keinem Mainstream-Radiosender zu hören.
Key Tracks: „One Second Of Love“, „Unearthly Delights“, „This Story“
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