Nina Kraviz :: Nina Kraviz
Deep House plus X. Das Debütalbum der russischen Produzentin
Es ist ja im eigentlichen Sinn keine Nachricht mehr: MusikerInnen aus der elektronischen Tanzmusik reizen die Möglichkeiten des totgesagten, aber quicklebendigen Formats Album bis aufs Letzte aus, um ihm durch ein Höchstmaß an musikalischer Diversifikation eine Dosis Frischzellen zu injizieren. Oder anders: sie erzählen eine Geschichte, die sich an qder Geschichte der elektronischen Musik entlanghangelt. Das ist schon seit ein paar Jahren so. Und in diese Abfolge von Alben, die eine Art Leistungsschau der Möglichkeiten der elektronischen Musik darstellen, sie mittels ihrer Vergangenheit verhandeln und dadurch eine potenzielle Zukunft aufzeigen, reiht sich Nina Kraviz mit ihrem Debütalbum gerne ein. Der archaische, skelettierte, mitunter knochentrockene Deep House der russischen Produzentin, DJ und Sängerin (ja, Sängerin) bekommt im Gegensatz zu vielen anderen als „minimal“ bezeichneten Musiken eine ganz neue Richtung. Und zwar wegen der – darf man das sagen? – Sexyness ihrer Stimme. Durch die Musik von Nina Kraviz ziehen sich verwischte Spuren von Elektro-Funk („Taxi Talk“) und ambiente Abstraktionen („Working“), wir hören Future-R’n’B („False Attraction“) und Peak-Time-Aspiranten („Love Or Go“). Nina Kraviz, das Album, erneuert die Erkenntnis, dass Funktionalität und Lust aufs musikalisch Andersartige keine Gegensätze sein müssen.
Key Tracks: „Ghetto Kraviz“, „False Attraction“, „4 Ben“
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