Nilüfer Yanya

MY METHOD ACTOR

Ninja Tune/Rough Trade (VÖ: 13.9.)

Atmosphärischer Lo-Fi-Soul und Indie-Pop, der Tiefe in der Reduzierung findet.

Beim Method Acting nach Lee Strasberg geht es vor allem darum, sich als Schauspieler:in ständig seine Rolle zu vergegenwärtigen: Wer bin ich, woher komme ich und warum tu ich all das überhaupt? Diese Fragen mag sich auch die Londoner Songwriterin und Gitarristin Nilüfer Yanya gestellt haben, um sich während des Entstehungsprozesses ihres dritten Albums MY METHOD ACTOR die erforderliche Klarheit zu verschaffen. Wollte sie sich gar häuten, ihre Indie-Roots abstreifen? Mitunter klingt das so, und es ist ihr beinahe gelungen. Vieles auf MY METHOD ACTOR ist trotz der spärlichen Arrangements bunt und verwinkelt.

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Niedlich gluckernde Rhythmusmaschinen und aufblühende Streicher, an Jazz geschulte Gitarren und kluge Melodien bilden den Unterbau für ein bisschen Lo-Fi, ein bisschen Soul, für Unaufdringlichkeit und Verbindlichkeit gleichermaßen. In „Mutations“ etwa gelingt Yanya ein uniques, dezent jazziges Gefüge, das sowohl auf The Cures 17 SECONDS wie auf The xx zurückgeht. Einerseits.

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Andererseits wirken die hier und da in die filigranen Texturen gestopften Gitarrenwände seltsam deplatziert. Ausgerechnet in den beiden Singles „Like I Say (I Runaway)“ und „­Method Actor“ crashen die Shoegaze-Erinnerungen an Yanyas frühere Platten den luftigen Sound. Zum Glück erzählt der Rest des Albums eine andere Geschichte: Und dann liegt die Tiefe in der Reduzierung.

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