Niko – Life On Earth
Eigentlich heißt die Tochter eines spanischen Vaters Nicole Vergel de Dios, doch da der Nachname übersetzt so viel wie Garten Gottes bedeutet, verzichtet sie aus Gründen der Bescheidenheit auf dessen volle Nennung. Aber wer ist Niko? Die aus Seattle stammende und in Brooklyn lebende Dame hat eine Ausbildung als Jazzsängerin hinter sich, was man ihr in der von BiUie Holiday inspirierten Nummer „Love You To Pieces“ auch anhört. Eine Vertreterin der traditionell-akustischen Richtung ist sie aber nicht. Ihr Debütalbum prescht mit „Shifting “ sogar forsch in Richtung elektronischen Clubsounds. Es ist ein temperamentvoller Start, dem sich Sixties-Soul im Stil von Dusty Springfield, begleitet von raffiniertem Orgelspiel, anschließt. Mit der Produktion für „An Echo Of Quiet And Green“ revanchiert sich Swing-Liebhaber Mr. Scruff für Nikos Mitarbeit an seinem Album trouser jazz. In „Siren“ schließlich deuten die Lady und Produzent/Lebenspartner Aim den gelassenen Soul von Morcheebaan. Das alles mag auf Papier zu unterschiedliche Klangakzentuierung befürchten lassen, doch da ist ja immer noch Niko, die das Material mit Stimme und Melodiegetühl jederzeit im Griff hat. ufe on earth darf unbedingt als weiterer Höhepunkt im Schaffen von Mark Raes Label Grand Central betrachtet werden, nicht zuletzt deshalb, weil sich dank der Persönlichkeit der neu protegierten Sängerin plötzlich Perspektiven für die Zeit nach Trip-Hop und Brit-Hop-Soul auftun.
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