Nik Freitas- Sun Down

Als Nik Freitas während der Tour von Conor Oberst & The Mystic Valley Band im Zugabenteil eines seiner eigenen Lieder trällern durfte, verwechselte ihn so mancher unaufmerksame Konzertgänger (inklusive der Rezensent dieser Platte) mit dem Bandleader himself. Zu ähnlich klang die Stimme, und zu sehr schien der Song angelehnt an Conor Obersts Mischung aus Country und Folk. Hört man sich jedoch sun down aufplätte und einigermaßen konzentriert an, stellt sich genannten Konzertbesuchern (und dem Rezensenten dieser Platte) die Frage, was genau sie an diesem Abend eigentlich in den Ohren hatten. Dem durchaus sympathischen Nik Freitas geht die Rohheit und Intensität seines Kollegen Conor Oberst völlig ab; stattdessen klimpert er mit bewundernswertem Enthusiasmus auf allen möglichen Instrumenten herum, die er in die Finger kriegen kann. Das Resultat, ein vor Optimismus und guter Laune schier berstendes, aber auch sehr ermüdendes Album, rechtfertigt den Aufwand leider nicht ganz. Ben Kweller und die Beatles als Einflüsse sind ja vertretbar, aber wie Augustiner Bier bitte in Maßen zu genießen. „What you become“ erinnert zwar verdammt an „Colorblind“ von den Counting Crows, ist aber schon wegen seiner erfrischend bedrückenden Atmosphäre der stärkste Titel auf sun down. Das kann aber auch nicht davon ablenken, dass „It Ain’t Like That“ mehr nach The Feeling klingt als eine Band je nach The Feeling klingen darf und dass der Rest auch nicht wirklich vom Hocker reißt. Schade.

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»> STORY S. 29; CD IM ME S.51