Nightcrawler

Regie: Dan Gilroy, USA 2014

VÖ: 30.10.2014

"Gute Dinge widerfahren denen, die sich den Arsch aufreißen."

Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) lebt den amerikanischen Traum. In seinem Amerika kann es jeder, der an sich glaubt, auch zu etwas bringen: „Gute Dinge widerfahren denen, die sich den Arsch aufreißen.“ Das Problem ist nur, dass Lou mit seinen Selbstmotivationsmonologen eher wie ein Psychopath rüberkommt, denn in Wirklichkeit lebt er mitten im amerikanischen Albtraum. Die Frühschicht der lokalen TV-Nachrichten sind sein Spielfeld, die nächtlichen Straßen von Los Angeles sein Revier: Hier findet er Verkehrsunfälle, Autoverfolgungsjagden, Drive-by-Shootings. Lou ist mit seiner Kamera immer als erster am Tatort. „If it bleeds, it leads,“ lautet das Motto der Morgennachrichten. Und Lou ist verdammt gut in seinem Job, ein geborener Bluthund. In Tom-Cruise-Manier spielt sich ein ausgemergelter Jake Gyllenhaal in die Rolle seines Lebens. Regie-Debütant Dan Gilroy (Drehbuch zu „ Das Bourne Vermächtnis“) hält Gyllenhaals pulsierenden Minimalismus stets kurz über dem Gefrierpunkt. Seine Mediensatire wechselt permanent die Form – so humorlos, dass es weh tut.

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