Nicolai Dunger – Here’s My Song…
In den Jahren 2001 und 2002 sind von Nicolai Dunger ganze sechs Alben erschienen – zwei davon beim Major Virgin, drei davon als Vinyl only bei seinem eigenen Label. Da ist man schon erstaunt, dass er im vergangenen Jahr nicht mehr hinterherkam. Warum das so war, ist aber auch klar: Dunger wollte gewissenhafter an seinem neuen Projekt arbeiten, als sich die Möglichkeit einer weiteren prestigeträchtigen Zusammenarbeit geboten hatte. Kollaborationen sind bei Dunger ja fast schon die Regel. Früher hatte er mit Soundtrack Of Our Lives. dem Esbjörn Svensson Trio und Will Otdham aufgenommen. Die Gesellschaft anderer Musiker tut ihm gut, auch dieses Mal. Den amerikanischen Psychedelikern von Mercury Rev ist es gelungen, kleine Farbtupfer mit großer Wirkung zu setzen. Wenn in „Slaves “ zuerst das Piano einsam seine Kreise zieht und am Ende alles in einer Klimax voller Streicher aufgeht, lauscht man ergriffen. „Someone New“ operiert mit ähnlichen Mitteln, doch es kommen verzerrte Gitarren und Spaghetti-Western-Atmo hinzu, während Dunger die Verzweiflung eines Thom Yorke aus seinen Stimmbändern wringt. Auch die Harfe erhält auf dieser Platte großzügigen Einsatz. Durch solche Beigaben klingt dann auch der elementarste Countrysong angenehm aufgefüllt. Am besten ist der Schwede jedoch beraten, wenn er sich auf den Sound seines früheren Albums soul rush beruft. In seiner Stimme steckt nämlich auch ein kleiner Van Morrison. Den bockigen Iren macht keiner so leicht so gut nach wie Dunger.
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