Neu auf DVD: Der Unheimliche Gast :: Regie: Lewis Allen
Die Film-Noir-Reihe geht mit einem fast vergessenen Klassiker in die nächste Runde.
Wenn Hollywood seinem Publikum in den 40er-Jahren etwas von Geistern erzählte, so war das bevorzugte Genre hierfür meistens die Komödie. „Der unheimliche Gast“ (im Original „The Uninvited“) war für seine Zeit insofern ein bemerkenswerter Film. Anstatt knallige Schockmomente zu evozieren, setzte der Debütant Lewis Allen, später TV-Routinier mit Serien wie „Bonanza“ und „Unsere kleine Farm“, auf eine andere Art der Angst: auf eine, die sich still ausbreitete, die langsam, aber zwingend allen Raum füllte. Ein wenig erinnerte das an Hitchcocks „Rebecca“.
Erzählt wird in der Paramount-Produktion, die im Frühjahr ihren 70. Geburtstag feierte und nun erstmals als DVD erscheint, die alte Geschichte des Spukhauses. In diesem Fall steht es an der Küste Cornwalls, wurde im viktorianischen Zeitalter erbaut und wartet auf einen neuen Besitzer. Der findet sich rasch: Der Komponist und Musikkritiker Roderick Fitzgerald (Ray Milland) und seine Schwester Pamela (Ruth Hussey) verlieben sich in das Anwesen, zahlen einen Preis, der allenfalls symbolisch erscheint und geben dafür ihr Leben in London auf. Einige Dinge sind merkwürdig. Etwa eine verschlossene Tür, ein bellender Hund, Schritte auf der Treppe, Windzüge, die Kerzen löschen und der Duft einer Toten. Kurzum: Es spukt. Stella (Gail Russell), die Enkeltochter des früheren Besitzers, die die beiden Großstädter zunächst vom Kauf des Hauses abhalten möchte, rückt rasch in den Mittelpunkt der Handlung. Der Höhepunkt: eine Séance, die ganz anderes abläuft, als alle Beteiligten sich das vorgestellt hatten. Und welche Rolle spielt eigentlich die düstere Miss Holloway (Cornelia Otis Skinner)?
In den USA war „The Uninvited“ ein Kassenerfolg, die Filmmusik gab mit „Stella By Starlight“ sogar einen veritablen Hit her, den später unter anderem Miles Davis, Ella Fitzgerald und Baden Powell coverten.
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