Nelly – Brass Knuckles

Cornell Haynes alias Nelly war der Typ, ohne den in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts gar nichts ging. In den letzten Jahren war das anders, da schien er sich vom Kerngeschäft zu verabschieden. Er kümmerte sich um sein Modelabel Vokal, Hollywood-Gastspiele, seine Getränkemarke Pimp juice, besuchte NBA-Spiele und trieb selber reichlich Sport. Deshalb führt er uns auf dem Cover seine Muskelpakete vor. Soll heißen: Er ist bereit, seine Stellung zu verteidigen, zur Not mit Gewalt. Nelly hat sein fünftes Album nachdem Schlagring benannt Dabei ist er doch eher der lässige Typ, der mit Gefühl und Midwest Swing im Hintern über das Parkett stolziert. Bei ihm vermischen sich die Rollen des Rohlings, Verführers und Entertainers. Überraschend kommt nun auch die soziale Komponente hinzu. Chuck D, der sich aus dem Featureauftrittzirkus im Rap zumeist heraushält, fordert in „Self-Esteem“ zur Stärkung des Selbstwertgefühls auf. Mit Fergie macht Nelly auf Party, mit Akon (wer verbietet endlich diese entsetzliche Stimme?) und Usher geht’s in Richtung Schlafzimmer. Snoop, Pharrell und LL wollten auch mitmachen. Nur einen Track schmeißt Nelly im Alleingang. Deshalb drängt sich die Frage auf, ob Nelly auf einem Nelly-Album wirklich nötig ist. VÖ: 17.10.

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