Neil Young – Greendale DVD
„Als ich das hier schrieb, wusste ich selbst nicht genau, was ich da eigentlich machte, deshalb bin ich genauso überrascht wie ihr.“ Tja, wenn sogar der Autor seine wirre Geschichte nicht versteht, wie sollen wir ihr dann folgen können? In seinem Musikfilm greendale will Neil Young die Story einer erfundenen, drei Generationen umfassenden Familie in einem fiktiven amerikanischen Provinzkaff erzählen. Die Greens unterstützen die Umweltschutz- und Anti-Kriegs-Bewegung in den USA und werden von der konservativen Mehrheit in ihrem naturliebenden, ganz und gar friedlichen Tun behindert. Young will diesen exemplarischen Konflikt im Hinterland von god’s own country – ein Kampf zwischen Gut und Böse – offenbar als Amerika en miniature verstanden wissen. Die Kleinstadt Greendale begreift er als Mikrokosmos einer Welt in der Krise, die Grüns sind sein Gegenentwurf zu einer korrupten politischen Kaste und gierigen Wirtschaftsvertretern. Dumm nur, dass der kryptische Plot völlig unverständlich bleibt. Das liegt neben dem unausgegorenen Drehbuch auch an den überforderten Laien-Schauspielern, verwaschenen, grobkörnigen und wackligen Bildern (Young selbst drehte sie auf seinem Anwesen in Kalifornien mit einer Unterwasserkamera) und einer indiskutablen Regieleistung Idafür zeichnet er unter dem Pseudonym Bernard Shakey ebenfalls verantwortlich]. Erschwerend kommt hinzu, dass Young diesmal sogar im angestammten Terrain, also bei der Musik, versagt. Mit Crazy Horse hat er einen Folkrock mit verzerrten Grunge-Gitarren eingespielt, der aus Selbstplagiaten besteht und meist belanglos dahinplätschert. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht.
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