Neigungsgruppe Sex, Gewalt & gute Laune – Goodnight Vienna

Liebe FM4-Moderatoren Fuchs, Ostermayer, Pfister und Zikmund, wie meldet man sich denn bei Euch an? Dass Ihr aus Österreich seid, schreckt mich als Bayer nicht. Dass Ihr weltbekannte Populärsongs aufwienerisch singt, finde ich geradezu gut. Dass Ihr einen Text von Werner Schwab vertont, dafür geb’ich Euch einen aus. Herrgott, wie hat man denn den einzigen Radikalinski in dieser faden Theaterwelt so schäbig vergessen können? Auf die Bright-Eyes-Version von „Lua“, die lhr“Luada’nennt,einen Kurzen-sensibel ist noch milde gesagt. Leichtes innerliches Weinen. Da muss der härteste Verrecker schlucken. Wurscht- „Fuck Forever“ von der Drogenschlampe Doherty als“G’fickt für immer“ -da steigt der Promillepegel stetig: „Her mit an Bier, es is mir egal, so egal.“ Aber bitte, was soll denn „Schädel hängen“ als Tom-Waits-Version von „Hang Down Your Head“ an dieser Stelle? Das ist zwar schön, aber unzeitgemäß, weil, was die Rauschkurve betrifft, ist jetzt noch lange nicht Zeit für Selbstbezichtigung. „Verletzt“ vom Trent Reznor pflegt da in seiner Schmerzensmann-Verachtung den Durst auf beruhigende Weise. Im Gedenken an Johnny Cash noch einen Kurzen. Dass Ihr, liebe Neigungsgruppe, jetzt eigene Songs einbringen wollt-gut platziert. Bei „Hände“ wieder leises Weinen von meiner Seite-weil, Leben kann schon Scheiße sein. Einziger Lichtblick in trister Zeit, lieber Fritz Ostermayer, Radiomoderator und Musikmann, ist Dein weißes Sakko im Innencover-Spitzenklasse in meinen Augen., ,Vü zu vü“ ist Austrian-Soul; und dass Euch Psychoterror. Flatrate-Saufen und Heroin zu viel sind, ist, liebe Neigungsgruppe, genau meine Meinung. „Da Hoss in mia“ ist dann ein schön-brutales Lach-Lied. Aber das Lachen ist ein fieses. „Polka Dots“ macht kurz klare Sicht: „Du gehst mia so am Oasch. Du gehst mia so am Oasch, du Sau.“ Genau. „Stylingfaschismus“ und „Kunstprojekt“, da müsst Ihr was dagegenhalten – am besten eben einen abgeklärten Tanzcombo-Sound, der bis hinunter zur grausl igen Rhythmusmaschine so lustig-traurig ist wie die Stimmung in einer Absackerkneipe um fünf Uhr früh. Respekt, dass der uralte Boys-Next-Door/Nick-Cave-Song „Shivers“ Euch noch ein „So koit“ wert ist. Und mit einem „Cstanzlmantra“ macht Ihr den Sack zu. Wollt Ihr schon gehen? Kommt, jetzt geht der Doherty-Knaller noch als Remix her. Und jetzt verreckt mein CD-Player und zeigt blöd 13-01.01 … Geht’s doch alle scheißn. Ich muss ins Bett. Fünf Sterne und aus.

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