Near The Edge Of Something :: Beautiful

There’s No Place Like Homes

Volvox/Cargo

Indie-Pop im Doppelpack. Zwei Alben der Band aus Paris.

Erstens kommt es anders und zweitens denkt man manchmal gar nicht dran, was alles so passieren kann, nur weil man ein paar Wohnzimmer-Konzerte gibt. Exsonvaldes jedenfalls hatten gerade ihr zweites Album NEAR THE EDGE OF SOMETHING BEAUTIFUL herausgebracht, da liefen die nur als Werbewitz gedachten Auftritte in fremder Leute Behausungen so prima, dass man gleich noch ins Studio ging, um in nur drei Tagen noch zusätzlich THERE’S NO PLACE LIKE HOMES aufzunehmen – mit fast denselben Songs, nur diesmal unplugged. Hierzulande sind beide Alben der Pariser Indie-Band zeitgleich erschienen, da drängt sich ein Vergleich natürlich auf. Der aber fällt überraschend aus: Die reduzierten Versionen sind kaum roher, der eingängige Gitarrenpop funktioniert mit und ohne Strom unverändert gut. Selbst das immer wieder geschickt platzierte Pathos, von dem viele Songs leben und der Band in ihrer Heimat einige nicht allzu gerechtfertigte Vergleiche mit Radiohead eingetragen haben, entfaltet sich auch unplugged ungehindert. Zwei Nachteile aber hat das unverstärkte Album, nämlich zwei Coverversionen. Indem sie den Rolling-Stones-Gassenhauer „As Tears Go By“ und „Take On Me“ von A-Ha nachspielen, führen Exsonvaldes nicht nur vor, wie weit das Spektrum ihrer Einflüsse ist, sondern vor allem auch: Dass ihre eigenen Songs halt doch nicht ganz so gut sind.

www.exsonvaldes.net