Naked Lunch – This Atom Heart Of Ours

Ihr letztes Album songs for the exhausted war großartig, ihr neues ist schlichtweg phänomenal: Mit this atom heart of ours schießen sich Naked Lunch in eine Umlaufbahn, die nur von wenigen Bands bereist wird. Ihnen gelingt etwas sehr Seltenes: Irrsinn und Schönheit donnern etliche Male so dermaßen ungebremst aufeinander, dass es auf angenehmste Art und Weise wehtut. Das geht bereits im Auftakt- und Titelsong los, einem sakralen Schwelge-Intro, von dem es nur so heruntertropft: Crosby, Stills & Nash im Weltraum. Wer so tollkühn einsteigt, muss natürlich auch 50 weitermachen. Und Naked Lunch tun genau dies:“.Military Of The Heart ist eine wie von Lennon geträumte purpurfarbene Wattewolke; eine Hymne, um dazu nach tränentreibenden Alltagshöhepünktchen innere Filmabspanne ablaufen zu lassen. Oliver Welter singt:, This is Ihe story of ourromance/We simplygive ourbest every day“. Längst ist klar, worum es auf diesem Album geht: Nicht einfach nur um Liebe, nein, es geht um das Konzept der großen, ernsten, tiefen – vielleicht der ewigen – Liebe. Im, äh. Weltraum, nein, nur Spaß. Es ist eine Sammlung seentiefer Liebeslieder für erwachsene Post-Psychedeliker. Für Menschen, die ihren Pop gerne episch und paukenumtrommelt haben; eine fast schon unheimlich dichte Zusammenstellung hochatmosphärischer Songs zwischen Cosmic Music, selbst gebastelter Space-Americana und Indie-Hippierock im Anzug: Jnto Your Arms“ ist ein einziges Bienensurren ums rohe Herz herum und wird an der intimsten Stelle konsequenterweise plötzlich ganz still, nur um zur zweiten Strophe weiterzusurren; „Town Füll Of Dogs“ wird von einer schweren Blutorgel getragen, auf deren Teppich Hausproduzent und Mittlerweile-Bandmitglied Olaf Opal nach und nach immer mehr seltsame Klänge ausbreitet, und“.In The Dark“ ist eine flackernde Meditationskerze, irgendwo zwischen mittleren Velvet Underground und Spacemen 3 – nur mit viel mehr Herz. Wenn man gerade liebt, kann es nicht falsch sein, diese Platte dabei zu hören. VÖ: 19.J.

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