Nach dem Absturz

„Quergeklickt muss diesen Monat leider ausfallen, denn es gibt durchaus ein weiteres Spiel, das den Aufmacher verdient hätte – selbst wenn es rein gar nichts mit Musik zu tun hat und darüber hinaus auch erst ab 18 Jahren freigegeben ist: BioShock (2K. Xbox 360, PC) macht süchtig. Süchtig nach Grusel- und Schreckmomenten, nach Schlafentzug und -wie Oma einst sagte, wenn man zu lange vorm Fernseher saß-„viereckigen Au gen“. Dieses Spiel nur dem Genre „Egoshooter“ zuzurechnen, wäre Frevel, denn es setzt neue Maßstäbe in Sachen Gameplay und narrativer Umsetzung des Spielgeschehens. Nach einem Flugzeugabsturz findet man sich in einer Unterwasserstadt namens Rapture wieder, in der einiges aus dem Rudergelaufen ist. Genetische Experimente eines Wahnsinnigen haben die „Splicer“ hervorgebracht genetisch veränderte Menschen mit Superkräften. Doch diese sind nicht einfach hirnlose Zombie-Feinde, sondern in ihren Motiven nach einer Weile durchaus nachvollziehbar und beinahe bemitleidenswert. Natürlich muss man sie töten, um selbst zu überleben. Dazu kann man selbst zu Gen-Tricks greifen, die einem neben dem normalen Waffenarsenal auch besondere Angriffe wie beispielsweise Elektroschock- oder Feuer-Attacken ermöglichen. Außerdem leben in kleinen Höhlen in der seltsamen Stadt kleine Mädchen, die „Little Sisters“ heißen und die eine besondere Rolle in Rapture spielen. Diese werden bewacht von den monströsen „Big Daddies“, die zu erledigen nicht nur schwierig, sondern auch beängstigend ist. Dann kann man sich aussuchen, ob man die Kinder retten oder ausbeuten möchte-doch was passiert, wenn man sich für einen der beiden Wege entscheidet, bleibt vorerst im Dunklen. So läuft man durch fantastisch detailliert ausgestattete Räume, hackt Kameras und elektrische Schießanlagen, kämpft gegen Splicers, sammelt genetische Spritzen und Waffen-und will immer dringender herausfinden, was man eigentlich verloren hat an diesem unwirtlichen Ort. Ab sofort werden sich zukünftige Spiele an BioShock messen lassen müssen. Intensiver kann ein Spielerlebnis nicht sein.