N.E.R.D

No One Ever Really Dies

I Am Other/Columbia/Sony

Pharrells ewige funkrockende Feierabendband findet streckenweise zu alter Form.

Jetzt neu im Retroregal: das Mitt-00er-Revival. Ein freches Gör mit Alufolien-Zahnaufsatz und Zunge raus? So very 2007! Aber hey, nichts und niemand geht so ganz, und Pharrell, der Peter Pan des Pop, schon gar nicht. Also wird noch einmal in Keyboard und Klampfe gekloppt, als gäbe es noch Spaß abzugreifen auf der großen punky-funky Blogparty.

Das aufreizend Amateurhafte, diese rührend naive Euphorie haben N.E.R.D in all den Jahren nicht abgelegt. Noch immer klingt alles nach Proberaum, nach abwegig guten Schnapsideen, die mit aller Sorgfalt nicht ausproduziert wurden. Im Unterschied zu früher haben sich Williams, Hugo und Haley dabei Hilfe von angesagten Rappern (u.a. Gucci Mane, Future, Kendrick) sowie von M.I.A. geholt, der Schutzpatronin der zitierten Ära. Das funktioniert meist auch. Die größten Tunes sind dennoch rein N.E.R.D: „Deep Down Body Thurst“ oder „Lightning Fire Magic Prayer“ klingen nach Indiepop-Spielen unter den Vorzeichen von Trap und Trump: etwas plump, etwas anmaßend, aber schon auch echt ganz geil.

(Nebenerkenntnisse: Der klassische Neptunes-Sound ist endgültig weg. Rihanna kann rappen. An Ed Sheeran und seinem Reggae-Ding gibt es wirklich nichts schön zu reden.)

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