My Morning Jacket – Okonokos

Das seltsame Phänomen einer Prog-Rock-Renaissance, das seit einiger Zeit vor allem Vertreter der amerikanischen Musikerzunft infiziert hat, ziehtweitere Kreise: My Morning Jacket aus Louisville. Kentucky, sind ein ebenso eigenwilliges wie prägnantes Beispiel einer unabhängig von europäischen Trends eher rückwärts gerichteten Band.

Sein viertes Werk okonokos präsentiert das Quintett im opulenten Rahmen: In mitunter hektischen Perspektivwechseln entwickeln die Mitglieder um Bandinitiator jim james eine ebenso langhaarige und fusselbärtige Aura wie einst Molly Hatchet oder Lynyrd Skynyrd – Letztere durfte die Band ja sogar in CameronCrowesSeventies-Rock-Film almost famous darstellen. Um das über zweistündige Elaborat einigermaßen kurzweilig zu gestalten, wurde als Rahmenhandlung ein mystischer Bilderbogen eingefügt Ein avantgardistisches Experiment, dessen Sinn auch von Sänger, Gitarrist und Komponist Jim James nicht geklärt werden kann: „Ein Mysterium, das ein Rätsel umhüllt…“ Ah, ja! Auch der Ort der Live-Aufzeichnung bleibt ein streng gehütetes Geheimnis, um böse Geister abzuwehren. Bei soviel esoterischem Tiefgang dürfen sich nicht nur Genesis, sondern auch Gentle Giant, Gong und Grobschnitt guten Gewissens reformieren. >» www.mymorningjacket.com/