Mudhoney
Plastic Eternity
Sub Pop/Cargo (VÖ: 7.4.)
Die Grunge-Pioniere spülen den Faschismus das Klo runter.
Wenn irgendjemand von der Popgeschichte an den Rand gedrückt wurde, dann sind es Mudhoney. Sie waren die Band, die Nirvana werden sollten, bevor Nirvana zu Nirvana wurden. Mudhoney-Frontmann Mark Arm landete also nicht auf dem Cover von Teeniemagazinen, sondern nur als Lagerist im Keller des Grunge-Labels Sub Pop. Aber dafür ist er auch noch am Leben und spielt mit seiner nun 35 Jahre existierenden Band auch auf deren elftem Album einen knarzenden Rock, den vor allem Beharrungsvermögen auszeichnet.
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Die Gitarrenriffs sind laut, der Bass grummelt böse, das Schlagzeug geht schön auf die Zwölf, und Arm singt keifend wie Iggy Pop, ein anderer großer Überlebender. Er plädiert dafür, die Faschisten das Klo runterzuspülen, und den Klimawandel aufzuhalten: Das sollte heute Konsens sein, die Musik war es allerdings bestenfalls mal vorvorgestern. Aber wer so lange überlebt, der darf sich allerhand erlauben – wenn auch nicht unbedingt ein so hässliches Cover.