Mouse on Mars
AAI
Thrill Jockey/Indigo (VÖ: 26.2.)
Wie schlau sind Maschinen? Die Berliner spielen Electronica im Anarcho-Algorithmus.
Eine der spannenden Fragen im Pop der 2020er-Jahre: Wohin entwickelt sich Musik, wenn sie mit Künstlicher Intelligenz hergestellt wird? Ein erstes Untersuchungsergebnis liefert die deutsche Electronica-Institution Mouse on Mars nun mit AAI (für: Anarchic Artificial Intelligence).
AmazonZugrunde liegt dem Album die Philosophie des US-Wissenschaftlers Louis Chude-Sokei, der den Gegensatz zwischen „authentischer“ und „künstlicher“ Intelligenz infrage stellt und den anarchischen Aspekt algorithmusbasierter Musik betont. Aber groovt der Anarcho-Algorithmus? Doch, durchaus!
Unter den 20 Tracks, die mit Programmierern und Perkussionist Dodo NKishi entstanden sind, finden sich technoide Popsongs („Artificial Authentic“), Anleihen an frühen HipHop („Doublekeyrock“), elektronisches Flipperautomaten-Geplucker („Seven Months“), ja sogar nahezu Dancefloortaugliches („The Latent Space“). Mitunter wird es auch anstrengender, insgesamt ist AAI aber ein gutes Elektro- Album. Mouse on Mars wissen Maschinen schlau zu füttern.
„AAI“ im Stream hören: