Mount Kimbie

THE SUNSET VIOLENT

Warp/Rough Trade (VÖ: 5.4.)

Reichlich verwaschener Leftfield-Indie direkt aus der Wüste.

Wer einen Ozean voneinander entfernt lebt und arbeitet wie die bei den Mount-Kimbie-Macher Dominic Maker (Los Angeles) und Kai Campos (London), veröffentlicht selbst im Zeitalter der kurzen digitalen Wege nicht eben mal alle zwei Jahre ein Album. Die bisher letzte Platte erschien 2017, Mitte 2021 folgte ein Twitter-Post mit einem Foto, das die beiden Musiker in der Wüste zeigte, jetzt kommt die Auflösung: THE SUNSET VIOLENT entstand am Rande des Joshua-Tree-Nationalparks, Maker und Campos blickten von diesem Ende-der-Welt-Ort aus irrer Ferne aufdie Post-Dubstep-Szene und entwickelten in diesem Himmel über dem Nichts elektronische Fantasien, Shoegaze-Melancholie mit Verweisen auf die frühen New Order.

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Nie waren so viele Gitarren auf einem Kimbie-Album. Der „Dumb Guitar“ haben sie einen eigenen Song gewidmet, in dem der titelgebende „gewalttätige Sonnenuntergang“ mit all seinen Wirkungen besungen wird: Gedächtnisverlust, ein Loch im Kopf, Suizidgedanken. Aber dieses Album klingt dann doch eher verwaschen als dunkel, in den Soundschlieren sind Fasern von Postrock auszumachen, Linn Drum-Machine-Beats, zwei Mal die Stimme von King Krule, am Rest sind die inzwischen fest angestellten Kräfte Andrea Balency-Béarn und Marc Pell beteiligt. THE SUN SET VIOLENT klingt phasenweise selbst für Kimbie-Verhältnisse seltsam, als strebten alle Klangelemente in ein Loch, aus dem sie dann nur stellenweise entkommen können.

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